Münnisch - Sprache der Mündener

 

Sprache der Mündener - das Münnisch


Münnisch

Der Name „Münnisch“ stammt von der Stadt Hann. Münden, in deren Umgebung eine regionale Variante des Niederdeutschen gesprochen wird. Münnisch ist Teil des ostfälischen Dialektverbands, einer Untergruppe des Niederdeutschen. 

Der Name „Ostfälisch“ selbst wurde in der Sprachwissenschaft des späten 19. Jahrhunderts geprägt, um die niederdeutschen sprachlichen Eigenheiten im Gebiet zwischen Weser und Elbe zu beschreiben. Dabei wurde der historische Name „Ostfalen“ für das östliche Gebiet des ehemaligen altsächsischen Stammesherzogtums wieder verwendet.


Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet des Münnisch, also der mundartlichen Variante des Niederdeutschen um Hann. Münden, liegt im südlichen Bereich des ostfälischen Dialektraums, angrenzend an Nordhessen und nahe Thüringen und umfasst hauptsächlich die Stadt Hann. Münden selbst sowie ihre zehn Ortsteile, darunter Altmünden, Bonaforth, Gimte, Hedemünden, Hemeln, Mielenhausen, sowie andere Gemeinden, wie Bühren, im südlichen Niedersachsen. Münnisch bildet eine spezifische Übergangsmundart innerhalb des größeren ostfälischen Dialektverbandes, der sich über Niedersachsen und angrenzende Regionen erstreckt.

Geografisch gehört Münnisch zum südlichen Bereich des ostfälischen Sprachraums, der ungefähr südöstlich der Linie Uelzen – Celle – Hannover – Stadthagen – Bückeburg liegt. Der Dialekt zeigt dabei regionale Besonderheiten im Lautbestand und der Wortwahl, die ihn von anderen ostfälischen Varianten unterscheiden.

Im Jahr 2025 wird münnisch oft nur von Älteren auf Dörfern rund um Münden herum gesprochen. Allerdings ist in den letzten Jahren wieder eine Hinwendung zum Erlernen und Nutzen der ostfälischen Sprache im Alltag zu beobachten. 

Beispiele für Münnisch-Wörter und den ostfälischen Dialekt

Münnisch       Hochdeutsch

Dat                 Das
Kinner           Kinder
Water             Wasser
Huus              Haus
Gaud              Freude
Buer               Bauer
Tied               Zeit
Lüüd              Leute
snacken         sprechen
Sünn              Sonne
Bööm            Baum
Mööt             Mütze
Kark              Kirche
Deern            Mädchen
Kopp             Kopf
fofftein         fünfzehn
Lücht             Licht
Dörp              Dorf
platt               niederdeutsch
Wark             Arbeit

"Moien, mien Lüüd! 
Wi sünd hier sammt mien Froonslüüd un Kinner tosamen. De Sünn schient, de Vögel singt un allens geiht goot. Kiek mol, wat en schiene Dag! Lat uns nich so veel schnacken, man besser wat gode Tied hebben un good snacken.
De Welt is nich allens swatt un blank, man mit Frünn un Froonslüüd ward dat Leben lichter. Wi hebbt hier nich blot Arbeit, man ok veel lach un Spaaß. Sünner Opp to allens, dat harrn wi all dor hen nodig.
In Hermannshagen is dat good to leven. Hier kennt jeder jedereen un helpt sik gegen. Wi kümmt tosamen bi Wind un Wetter un maakt dat Beste ut jeden Dag. Lat uns dat so houden un fröhlich blieven!"


Unterschiede zwischen Münnisch und Ostfälisch


Münnisch ist ein lokaler Dialekt des Ostfälischen, der speziell um Hann. Münden gesprochen wird.
Ostfälisch umfasst ein größeres Gebiet in Niedersachsen und angrenzenden Regionen, darunter Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Teile von Sachsen-Anhalt und zeigt regional eine Vielfalt von Unterdialekten mit unterschiedlichen Lautformen und Wortschätzen. Ostfälische Besonderheiten sind z. B. spezifische Objektpronomen (z. B. mek, dek) und der Erhalt bestimmter Akkusativformen, die in anderen niederdeutschen Dialekten anders sind. Münnisch teilt die grundlegenden Merkmale des Ostfälischen, ist aber eine noch engere regionale Varietät mit eigenen Eigenarten.

Die Begriffe haben also verschiedene geographische und linguistische Ebenen: Ostfälisch ist die größere Sprachregion, Münnisch ein lokaler Dialekt darin, benannt nach der Stadt Hann. Münden. Beide gehören zum niederdeutschen Sprachraum und zeichnen sich durch das Fehlen der zweiten germanischen Lautverschiebung aus


In Hann. Münden wird Niederdeutsch primär als ostfälischer Dialekt gesprochen, der eine Untergruppe des Niederdeutschen darstellt. Diese regionale Variante wird Münnisch genannt und ist Teil des ostfälischen Sprachraums, der sich südöstlich von Hannover über Gebiete bis Hann. Münden erstreckt. Münnisch zeigt typische niederdeutsche Merkmale und weist regionale Unterschiede in der Aussprache und im Wortschatz auf.

Zum Niederdeutschen

Niederdeutsch, auch Plattdeutsch genannt, ist eine westgermanische Sprache, die ursprünglich aus den altsächsischen Mundarten entstand. Es wird vor allem im Nordwesten Deutschlands (nördliche Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern) und im Nordosten der Niederlande gesprochen. Niederdeutsch ist keine hochdeutsche Mundart, sondern eine eigene Sprachform, die sich durch das Ausbleiben der zweiten germanischen Lautverschiebung vom Standardhochdeutsch unterscheidet.

Man erkennt Niederdeutsch daran, dass es als eigenständige Sprachvarietät gilt, die mit Hochdeutsch nicht vollständig wechselseitig verständlich ist. Merkmale sind unter anderem die Verwendung von d- als Anfangsbuchstaben bei Pronomen und Artikeln (z. B. "dat" statt "das"). Auch das Fehlen der hochdeutschen Lautverschiebung ist typisch.

Sprecherzahl des Niederdeutschen

Heute sprechen etwa über 2 Millionen Menschen Niederdeutsch, wobei der Gebrauch regional unterschiedlich stark ist. Die aktive Sprachkompetenz ist vor allem bei älteren Menschen ausgeprägt, während jüngere Generationen meist nur noch wenige Wörter oder gar kein Plattdeutsch sprechen. Die Sprache ist vor allem in ländlichen Regionen verbreitet und gilt als gefährdet, obwohl seit den 1990er Jahren eine Wiederbelebung und stärkere institutionelle Förderung (z. B. in Schulen, Kindergärten, Kulturangeboten) zu beobachten ist.


Quelle: Wikipedia, u.a.