Der Questenberger


Der Questenberger



Der Questenberg 1792
zu großen Teilen noch unbewaldet, wohl an den Stellen des alten Mündener Weinbergs



Seit dem Mittelalter wurde in Hann. Münden einige Zeit Weinbau am Südhang des Questenberges betrieben. Dieser Wein wird Questenberger genannt. In einer alten Quelle von 1390 wird der Questenberger als bemerkenswert guter Wein erwähnt. 


Stadtteil Blume mit dem Questenberg
Alte Ansichtskarte


Die Qualität des Weines wird nochmals 1545 auf der Fürstenhochzeit von Herzog Erich II. und Sidonie von Sachsen 1545 auf dem Welfenschloss zu Münden bezeugt: Die Speisenfolge nennt neben 26 Fuder Frankenwein auch zwei Fuder fünfjährigen Questenberger von 1540, den besten Jahrgang des 16. Jahrhunderts.

"Unsere Weinberge befanden sich damals an dem an der Sonnenseite gelegenen steilen Abhange des Questenberges - 1540 geriet der Wein daselbst so vortrefflich, daß man ihn allen anderen ausländischen Weinen vorzog. Es wurden, wie oben bemerkt, bei dieser Hochzeit 2 Fuder, also 50 Anker Questenberger vertrunken!"
Quelle: Wilhelm Lotze: Geschichte der Stadt Münden, 1909, 46



Angebaut wurde der Questenberger an der heutigen Göttinger Straße am Steilhang zwischen Übergang zur Hafenbahn an der Weserumschlagstelle und der Weserbrücke. Der Steilhang heißt bezeichnenderweise "Unter dem Weinberg".

Der Terrassenweinbau oberhalb der Göttinger Straße erforderte sicherlich viel Arbeit und gute Pflege. Hier bauten die Herzöge ihren Wein an. Das Kelterhaus stand oben, unter den Eichen. Herzogin Elisabeth hatte es errichten lassen. 



Am Questenberg
Quelle: Hrsg.. C. Georg Fischer u. Fr. Henze: Heimathklänge - Aus unserer Heimat unvergesslich schönen Berge, Hann. Münden 1897